Fünf Argumente für den Religionsunterricht
Eine Einladung von Adel David
Jedes Jahr im September stellt sich die Frage neu: soll mein Kind den Religionsunterricht besuchen oder nicht? Natürlich sind – besonders für SchülerInnen der Oberstufe – die Freistunden, die einem zustehen, wenn man den Religionsunterricht nicht besucht, verlockend. Doch, es gibt auch genug Gründe, Reli im Stundenplan zu behalten.
- Der erste Grund ist ganz was Profanes: es ist sehr wahrscheinlich, dass die Relinote dem Notendurchschnitt gut tut. Es ist ein Fach, wo zwar Mitarbeit erwünscht ist, aber es ist sehr schwer, eine schlechte Note zu bekommen. Auch, weil keine Schularbeit geschrieben wird.
- Im Religionsunterricht geht es nur selten darum, Dinge auswendig zu lernen. Ja, es gibt einige Fakten, die man schon lernen muss, aber hauptsächlich geht es darum, in bestimmten Themen eine eigene, begründete Meinung zu formulieren. Argumentieren, Nachdenken, Widersprechen, die eigene Ansicht verteidigen, die Ansicht von anderen mit Wertschätzung begegnen: wer das kann, hat sich schon eine gute Note gesichert, ganz ohne stundenlanges Büffeln.
- Der Lehrplan für den Religionsunterricht ist so konzipiert, dass es viel Freiraum bleibt, was in den einzelnen Jahrgängen gelernt werden muss. So entfällt der Lernplanstress, den wir in anderen Fächern oft erleben. Der Lehrende kann sich auf Wünsche und Interessen der Lerngruppe einlassen, Themengebiete tiefer behandeln oder nur überfliegen – je nach Interesse der Schüler und Schülerinnen.
- Im Religionsunterricht ist viel Zeit für Themen da, die in anderen Fächern keinen oder wenig Platz haben: für die persönliche Entwicklung, für Fragen des Zeitmanagements und der Konfliktlösung in der Schule, für die Entwicklung von Softskills, die man im Leben immer wieder braucht.
- Schließlich ist nicht zu vergessen: Religionslehrerinnen und -lehrer fühlen sich oft auch für das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler zuständig. In der Zeit des Distance Learnings war Religion ein Fach, wo Lernende auch ihre Sorgen und Probleme erzählen konnten. Religionsunterricht bietet neben Wissenserwerb auch immer wieder Oasen und Zeiten des Aufatmens – und das fasst er nicht als eine Pause im Lernen auf, sondern die Pause ist ein Teil und Gegenstand des Lernens.
Und warum hat es Ihnen damals gut getan, den Religionsunterricht zu besuchen?
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Quelle: http://www.christuskircheklagenfurt.at/fuenf-argumente-fuer-den-religionsunterricht/