Gebet für Freiheit und Würde
In Zeiten der Corona Virus Erkrankungen können wir uns nicht versammeln, um montags gemeinsam vor der Spitalskirche in Innsbruck für Freiheit und Würde zu beten.
Beten können wir aber trotzdem. Jede und jeder zu seiner Zeit oder auch – wie gewohnt – montags von 17.30 bis 18 Uhr. Ein Gebet, unsere Gebetsanliegen finden Sie/findet ihr nun jeden Montag hier bei uns auf der Homepage.
Bleiben wir dran, treffen wir uns im Gebet, bleiben wir verbunden durch die Kraft Gottes und werden wir nicht müde uns im Sinne Jesu für Menschen einzusetzen, deren Freiheit und Würde in Gefahr ist.
Afghanistan ist nicht sicher! Sowieso nicht, auch ohne Corona Pandemie. Aber auch dort verbreitet sich inzwischen das Virus. Zum ohnehin schwierigen Leben der Menschen in Afghanistan kommt nun noch eine weitere ernstzunehmende Bedrohung hinzu. Die Lebensmittelpreise explodieren. Das sowieso kaum vorhandene Gesundheitssystem ist gar nicht in der Lage zusätzliche Erkrankungen fachgerecht und ausreichend zu behandeln. In den Kabuler Krankenhäusern gibt es vier Intensivbetten, in denen am Corona Virus Erkrankte beatmet werden könnten. Regierung und Taliban versprechen den Afghaninnen und Afghanen jeweils Hilfe und Unterstützung. Aber wem können die Menschen in einem Land des Terrors, der Spaltung, der Korruption wirklich trauen?
Gott, du Schöpfer der Zukunft und der Hoffnung,
wir brauchen dich! Wir brauchen dein Wort in den Ohren unserer Regierungsverantwortlichen in Österreich, in anderen Europäischen Staaten. Gib ihnen die Einsicht, dass Abschiebungen nach Afghanistan und überhaupt in Länder, in denen die Auswirkungen einer Corona Pandemie noch unüberschaubarer sind, als bei uns, Verantwortungslosigkeit signalisieren und deswegen gestoppt werden müssen.
Gott, du Schöpfer der Zukunft und der Hoffnung,
wir brauchen dich! Wir brauchen dich, weil wir oft uns oft ohnmächtig fühlen. Steh du den Menschen bei, die in unserem Land in Unsicherheit leben. Weil ihr Aufenthalt bedroht ist, weil ihr Asylverfahren negativ zu enden droht, weil ihnen ein Dach über dem Kopf fehlt, weil sie ihre Arbeit verloren haben, weil die gegenwärtige Situation ihnen Angst macht. Segne uns mit dem Mut ihnen zu begegnen und sie in ihrer Not, ihrer Trauer und ihren Ängsten wahr- und anzunehmen.
Gott, du Schöpfer der Zukunft und der Hoffnung,
wir brauchen dich! Wir brauchen dich, für die vielen Menschen deren Flucht noch nicht zu Ende gegangen ist. Für die, die zum Teil an den Grenzen Europas ausharren müssen. Sei du bei ihnen auf ihrer verzweifelten Suche nach einem Ort, an dem sie bleiben können, an dem ihre Würde bewahrt wird und ihre Kinder eine Zukunft haben. Schenke ihnen die Gewissheit, dass du niemanden verloren geben willst und auch ihr Leben dir wichtig ist.
Gott, du Schöpfer der Zukunft und der Hoffnung,
wir brauchen dich. Wir brauchen dich auch für uns, damit wir die Sorge um unsere Gesundheit, um unsere Zukunft, um unsere Gesellschaft mit jemanden teilen können, dem wir nicht egal sind. Wir bitten dich, lass uns trotz unserer eigenen Ängste nicht diejenigen vergessen, die unsere Unterstützung bitter nötig haben. Hilf uns in deiner Nachfolge den Vertriebenen und Verlorenen beizustehen, dass sie eine Chance erhalten ihr Leben zu gestalten. Segne unser Handeln, unsere Worte, unsere Gedanken und verbinde unsere Herzen mit denen, die dir am Herzen liegen.
Wir beten zu dir, wie Jesus Christus uns es gelehrt hat:
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.